

Hier die wichtigsten Fakten
Völlig verkehrt
Wir erklären warum und welche Probleme entstehen, die der Gemeinderat nicht gesehen oder erklärt hat.

Fakt #1
Aufhebung der Buslinie?
Eingeplante Betonpfeiler und Tempo 30 beeinträchtigen den Fahrplan der Linie 530 und führen dazu, dass die Anschlüsse in Bülach und am Flughafen verpasst werden. Es gibt bereits ähnliche Streitfälle, z. B. zwischen der Stadt Zürich und dem ZVV bezüglich der Übernahme der Mehrkosten.
Es gibt bereits eine Modellrechnung für die Linie 530: Mit den nun geplanten Massnahmen wird durch die Fahrverzögerungen in Stosszeiten ein Fahrzeug mehr benötigt, was zu sechsstelligen jährlichen Mehrkosten führt.
Es ist wahrscheinlich, dass diese Kosten zusätzlich auf Winkel abgewälzt werden, oder die Buslinie 530 sogar ganz aufgehoben wird, was fatale Folgen für die Attraktivität von Winkel hätte.
Entgegen anderslautender Behauptungen hat Postauto die geplanten Massnahmen eben gerade NICHT abgesegnet, sondern bereits grosse Zweifel angemeldet. Gemeinderat Bänninger selbst hatte an der Projektpräsentation darauf hingewiesen, dass es möglich wäre, dass Postauto also Folge der 30-er-Zone-Einschränkungen dereinst die Linie 530 einstellen könnte.
Weitere Gemeinden haben ebenfalls schlechte Erfahrungen gemacht, so zum Beispiel Wiesendangen. Seit Einführung der 30er-Zone kämpft der ÖV mit Verspätungen, Anschlüsse werden verpasst, die Bevölkerung zweifelt an der Sinnhaftigkeit der Massnahmen und am Gemeinderat.
Fakt #2
Beeinträchtigung des Verkehrsflusses
Flächendeckende Tempo-30-Zonen können den Verkehrsfluss erheblich verlangsamen. Sammelstrassen dienen dem flüssigen Verkehr.
Eine Begrenzung auf 30 km/h könnte nicht nur die Pendlerzeiten verlängern, sondern auch zu erhöhtem Verkehrsaufkommen in Nebenstraßen führen, da Fahrer alternative Routen suchen.
Durch die 30er-Blockaden (rot) auf den Sammelstrassen ist mit Schleichverkehr durch die Quartiere (blau und grün) zu rechnen.


Fakt #3
Kaum messbare Vorteile bei Luftqualität und Lärmschutz
Studien zeigen, dass die positiven Effekte von Tempo 30 auf Luftqualität und Lärmschutz stark vom Strassentyp und den vorhandenen Verkehrsbedingungen abhängen.
Insbesondere bei modernen Fahrzeugen mit effizienteren Motoren sind die Unterschiede zwischen 30 km/h und 50 km/h oft marginal.
2 dB weniger Lautstärke machen praktisch keinen Unterschied in der Wahrnehmung – die Anfahrgeräusche bei Schwellen und Schikanen hört man aber deutlich und lauter.
Fakt #4
Kosten und Aufwand für die Umsetzung
Die grossflächige Einführung von Tempo-30-Zonen erfordert umfassende bauliche und administrative Massnahmen, einschließlich neuer Schilder, Markierungen und möglicher Kontrollen.
Die Zusammenstellung der Gemeinde von CHF 600'000 zählt Zusatzkosten nicht mit, Planungskosten nicht mit, Unterhaltskosten nicht mit und budgetiert weder einen Dorfpolizisten noch die nötige Messinfrastruktur für ihn. Ausserdem ist das verbundene Parkplatzkonzept ebenfalls vom Projekt entkoppelt. Die Ausgaben dürften insgesamt weit siebenstelllig werden. Es gibt sogar Aussagen von mit der Materie sehr vertrauten Personen, die von Kosten von mehreren Millionen ausgehen.
Diese Ressourcen könnten gezielter eingesetzt werden, etwa für punktuelle Massnahmen an problematischen Stellen.
Generell aber sollte sich Winkel auf einen Sparkurs besinnen. Bereits droht der Gemeinderat ja mit einer Anhebung des Steuerfusses. Es wurde viel zu lang arglos Gemeindevermögen vernichtet und Verlust eingefahren. Solche ausufernden Projekte wie dieses hier muss man folgerichtig hinterfragen, redimensionieren oder sogar stoppen.


Fakt #5
Unnötige Belastung für Anwohner und Pendler
Anwohner und Berufspendler sind auf eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur angewiesen.
Langsame Fahrgeschwindigkeiten auf übermässig vielen Strassen können Frustration hervorrufen und die Attraktivität der Gemeinde als Wohnort mindern.
Weiter führt die Einführung von 30er-Zonen auch auf Sammelstrassen zu mehr Verkehr und mehr Gefahren in den Quartieren (rot markiert).
Wer mehr Lebensqualität sucht, wird mit 30er-Zonen auf den Sammelstrassen genau das Gegenteil erreichen in den Quartieren, nämlich mehr Verkehr und mehr Gefährdung.
Fakt #6
Gefahr von Regelakzeptanz-Verlust
Wird Tempo 30 zu breitflächig und ohne nachvollziehbare Notwendigkeit eingeführt, besteht das Risiko, dass Verkehrsteilnehmer die Regelung nicht ernst nehmen. Dies kann die Akzeptanz wichtiger Sicherheitsmassnahmen in wirklich sensiblen Zonen untergraben und mehr Gefahren schaffen.
Weiter führt der Mix von Hauptstrasse (rot) und Nebenstrasse mit Rechtsvortritt (grün) innerhalb der gleichen Strassenzüge zu Verwirrung und erhöhter Unfallgefahr.
Grafik: Auf Sammelstrassen (auf denen auch der Bus verkehrt) ist exzessiv 30 geplant (grüne Strecken). In den Quartieren soll alles mit Zone 30 belegt und vor allem mit Betonelementen blockiert werden (gelbe Flächen). Als Krönung muss der Bus auch noch durch eine 20er-Begegnungszone navigieren (blau).

Fakt #7
Quelle: Infoveranstaltung der Gemeinde vom 11.11.2024
Welches Problem gilt es überhaupt zu lösen?
Bisher konnte der Gemeinderat nicht benennen, welche Probleme mit einer ausufernden Tempo-30-Maximallösung beseitigt werden sollen.
Dafür kamen aus dem Publikum wenigstens zwei neuralgische Punkte: der Schleichverkehr von Embrach/Lufingen her und die Sicherheit auf den Schulwegen.
Dazu sollten passende Lösungen entwickelt werden, die die Ursachen bekämpfen und damit auch wirklich Wirkung entfalten – ohne Kollateralschäden.
Bevor man (erst noch ausserordentlich teure) Massnahmen ergreift, sollte man immer zuerst feststellen, welches Problem es überhaupt zu lösen gilt.
Foliensatz der Infoveranstaltung der Gemeinde vom 11.11.2024
Fakt #8
Ehrliche Informationen fehlen
Die Folienpräsentation des teuren Beratungsunternehmens Suter von Känel Wild enthält unwahre Behauptungen und unvollständige Angaben, die den Stimmbürger offenbar täuschen sollen.
Unwahre Angaben:
-
Tunnelblick: Bei Tempo 50 in nüchternem Zustand entsteht kein Tunnelblick, das Gesichtsfeld verkleinert sich nicht. Peripheres Sehen ist im übrigen Stoff für jeden Fahrschüler.
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Kostenzusammenstellung: Es fehlen z.B. die bisher bereits in dieses Beratungsunternehmen investierten rund 100'000 Franken Projektierungskosten. Ebenso fehlen Kosten für den Unterhalt der Anlagen, für den nötigen Dorfpolizisten und seine Infrastruktur.
Weiter werden die veranschlagten Kosten von Fachspezialisten als viel zu tief beurteilt. Ein früherer, damals mit dem Projekt vertrauter Gemeinderat spricht von weit über einer Million Franken.
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Mengenangaben: Es gibt keine Zusammenstellung der geplanten Schikanen, Schilder usw. - wohl deshalb, weil es die Absurdität des Projekts offensichtlich machen würde.
Die Frage lautet: Ist das nur liederliche Arbeit oder will man bewusst desinformieren?


Fakt #9
Infoveranstaltung der Gemeinde vom 11.11.2024
Ein Problem ist der Schleichverkehr von Embrach/Lufingen
Die beiden Übergänge verzeichnen tatsächlich in den letzten Jahren steigenden, fremden Schleichverkehr, besonders zu Stosszeiten. Mit der in Lufingen angedachten Stauampel wird dieses Problem noch verschärft werden.
Auswärtiger Schleichverkehr soll eingedämmt oder vermieden werden. Grundsätzlich sind die beiden Verbindungsstrassen über Moosbrunnen und über die Embracherstrasse auch nicht für grossen Verkehr ausgelegt. Nur: Selbst mit 30er-Zonen wird er nicht abnehmen, weil der Weg immer noch kürzer und vor allem schneller ist als über Kloten zu fahren.
Die Frage lautet: Wieso beantragt die Gemeinde nicht einfach ein Fahrverbot, das nur Einwohnern von Winkel die Durchfahrt gestattet? Hierzu muss das Gespräch mit Embrach erneut aufgenommen werden, damit eine Lösung zustande kommen kann.
Fakt #10
Sichere Schulwege
Einige wünschen sichere Schulwege. Die Gemeinde hat bereits ein Projekt erarbeitet, wie die Winkler Schüler abseits von Sammelstrassen zum und vom Grossacher-Schulhaus kommen (via neuen Weg über die Wiese und via im Hofacher, blau eingezeichnet.) - obwohl ja entlang der Verbindungsstrasse zwischen Winkel und Rüti ein durchgehendes Trottoir vorhanden ist.
Alle anderen Schulwege führen bereits über sichere Trottoirs. Schüler bis 12 Jahre dürfen sogar mit dem Velo auf dem Trottoir fahren.
Der Ansatz via Hofacher liesse sich sofort und kostengünstig realisieren. Der Weg vom Bühlhof übers Feld Richtung Grossacher könnte befestigt werden - wenn denn die Schüler tatsächlich nicht auf dem Trottoir gehen können. Warum setzt die Gemeinde das nicht sofort um?


Fakt #11
Erwiesen höhere Unfallgefahr
"30er-Zonen bedeuten weniger Unfälle und weniger schwere Verletzungen." Die Gemeinde, der VCS und das BfU werden nicht müde, diese Behauptungen mantraartig zu wiederholen. Es scheint zu wirken, immer mehr Gemeinden fallen darauf herein und planen exzessive 30er-Zonen.
Es gibt aber auch Studien, die genau das Gegenteil beweisen. Zum Beispiel wurde in Belgien eine Zunahme der Unfälle in 30er-Zonen von 64% gemessen.
Ist das vielleicht der Grund, dass es keine einzige Studie gibt, die denselben Strassenabschnitt unfalltechnisch vorher/nachher auswertet?
Fakt #12
Quelle: geo.admin.ch - Alle Unfälle mit Fussgängerbeteiligung in Winkel (gelbe Dreiecke und Vierecke)
Bisherige Unfälle
Welche Ursache haben die paar ganz wenigen Unfälle in den letzten 20 Jahren auf Winkler Gemeindegebiet?
Die Statistik zählt «Unfälle mit Fussgängerbeteiligung». Dabei handelt es sich aber in den meisten Fällen um andere Situationen, als man sich vorstellt, wie zum Beispiel
-
die beiden Buben, die beide mit einem Kickboard vom Grossacher das Trottoir hinunter rasten, um sich vor dem Fussgängerstreifen dann gegenseitig abzuschiessen.
Aber statistisch zählen sie zu «Unfällen mit Fussgängerbeteiligung». Mit andern Worten: Es gibt bisher wohl keine Unfälle auf unserem Gemeindegebiet, die sich mit Tempo 30 hätten vermeiden lassen.
Die Frage ist auch hier: Passt die Lösung vielleicht gar nicht zum Problem?
Nachtrag zum Unfall auf der Breitistrasse vom 2.2.25: Die Untersuchungen sind im Gang. Bisher gesichert ist, dass die Fussgänger die Strasse NICHT auf dem Fussgängerstreifen überquert haben. 30er-Zonen bedeutet Wegfall der Fussgängerstreifen und damit genau diese Form von mehr Gefahr.


Fakt #13
Vorgebracht von einem Bürger an der
Infoveranstaltung vom 11.11.2024
«Muss denn zuerst ein Kind sterben?»
Nein, muss und soll nicht. Aber Unfallstatistik, Gefahrenanalyse und Massnahme stehen in keinerlei Zusammenhang, deshalb ist es kein Argument sondern eine absurde Drohgebärde.
Nach dem gleichen Muster könnte man ja auch Spaghettikochen verbieten: «Muss sich denn erst ein Kind zu Tode verbrühen?»
Oder Spaziergänge bei Regen: «Muss denn erst ein Kind vom Blitz erschlagen werden?»
Fakt #14
Geschwindkeit ist sehr selten Unfallursache
Keine Frage, durchs Quartier rasen ist sinnlos. Motoren aufheulen lassen passt nicht mehr in unsere Zeit. Ohne Abstand neben Kindern und Velofahrern vorbeipreschen macht man nicht.
Aber es muss doch einmal erwähnt werden: Geschwindigkeit als Unfallursache kommt erst an fünfter Stelle. Korrekt überlegt müsste man sich also zuerst den anderen vier Ursachen annehmen und diese lösen. Am meisten Unfälle verursachen nämlich:
-
Ablenkung (zum Beispiel durch Blick aufs Handy oder den Tacho - gerade auch in 30er-Zonen)
-
Unangemessenes Fahrverhalten (leider auch von Velo- und Kickboard-Fahrern)
-
Missachtung von Vortrittsregeln (auch seitens der Fussgänger in 30er-Zonen mangels Fussgängerstreifen)
-
Zustand des Verkehrsteilnehmers (im Auto oder zu Fuss ...)


Fakt #15
Weniger Aufmerksamkeit bei Tempo 30
Willi Wismer, Präsident Zürcher Fahrlehrer Verband und Präsident Road Cross Schweiz, weist darauf hin:
"Bei Tempo 30 sinkt die Aufmerksamkeit der Lenkerinnen und Lenker deutlich und Ablenkung ist die häufigste Unfallursache, auch in 30er-Zonen.
Durch die langsame Fahrgeschwindigkeit sind die Fahrzeugführenden schneller unterfordert und konzentrieren sich nicht mehr genügend auf die Strasse. Verrichtungen wie Blick aufs Handy, Radio, den Tacho, die Umgebung ... und schon ist etwas übersehen."
Fakt #16
Die Mär von der Anhaltestrecke
Freunde der Mathematik rechnen gern vor, dass der Anhalteweg bei 50 km/h viel länger ist als bei 30 km/h.
Nur: Auf Quartierstrassen wird vielleicht einmal 50 gefahren, wenn es übersichtlich ist und niemand in Sichtweite. Sobald es enger wird, liegt die gefahrene Geschwindigkeit bei 35 oder 40. Sind Fussgänger, Kinder oder Tiere in der Nähe, sinken die Geschwindigkeiten sogar weiter.
Da aber in 30er-Zonen erwiesenermassen unaufmerksamer gefahren wird, kann die Anhaltestrecke bei Signalisation 30 (die ja jeder ausschöpfen will) gut und gern auch länger sein als in 50er-Zonen (wo Eigenverantwortung noch eine Rolle spielt).
Ein Beispiel für unsere Freunde der Mathematik:
Ein konzentrierter Fahrer rollt mit 40 durch die Quartierstrasse und sieht spielende Kinder am Strassenrand. Er erstellt Bremsbereitschaft. Ein Ball springt auf die Strasse.
Die Reaktionszeit bei Bremsbereitschaft beträgt ca. 0,3 Sekunden. Sein Anhalteweg liegt also total bei 20 Metern.
Gleicher Fahrer, gleiche Situation, aber 30-er-Zone. Er schaut konzentriert auf den Tacho, stellt den Tempomat ein und braucht für diesen Vorgang schnell einmal 3 Sekunden. Er hat weder Kinder noch Ball gesehen. In den 3 Sekunden Unaufmerksamkeit ist er aber schon 25 Meter gefahren. Wenn er dann aufschaut, benötigt er noch 18 Meter Anhalteweg - er steht also nach 43 Metern, ganze 23 Meter später als unser Fahrer in der 50er-Zone.

Fakt #17
Raser und Poser
Es muss einmal gesagt werden: Die allermeisten Autolenker sind verantwortungsbewusste, vorausschauend fahrende Verkehrsteilnehmer.
Und wenn es auf 1000 Leute einen gewissenlosen Volltrottel gibt, dann wird er es auch bleiben, selbst wenn eine 30er-Tafel da hängt.
Es ergibt aber keinen Sinn, all die anständigen, konzentrierten Lenker zu kriminalisieren, zur steten Ablenkung durch permanenten Blick auf den Tacho zu zwingen und neue Gefahren zu schaffen.
Und übrigens, mal nur für die Rigistrasse gesprochen: Wir haben hier Kinder grossgezogen, die haben auf der Strasse gespielt, und nie, wirklich nie (und auch heute nicht) wäre jemals eine Gefahr entstanden - einfach weil es niemanden gibt, der durchrast. Und wenn jemand mit 50 durchfährt und Kinder erblickt, dann wird er sofort langsamer und kann ganz gemächlich anhalten.
Und falls wir wirklich Autoposer hätten, wie ein Bürger an der Infoveranstaltung der Gemeinde ausführte, die zuhinterst in der Sackgasse die Motoren heulen liessen - ja dann würde ich einfach bei denen vorbeischauen und einmal die Hausordnung durchgeben, aber ohne zu kuppeln.
Fakt #18
Strassen sind zum Fahren da
Strassen dienen der Erschliessung mit Fahrzeugen. Dafür wurden sie gebaut, dafür hat man sie bezahlt. Ohne Strassen würde niemand hier wohnen, gäbe es kein Gewerbe, keine Steuereinnahmen.
Das wussten schon die Römer, denn der römische Gutshof in Seeb lag an der Strasse nach Vitudurum.
Manche Dinge haben sich einfach als richtig herausgestellt und sollten nicht geändert werden. Etwas Bewährtes zu ändern, nur weil es jetzt vielleicht gerade modisch ist, funktioniert einfach nicht.
Das bedeutet auch, dass Verbindungs- und Sammelstrassen halt ihren Zweck erfüllen. Wer selbst ein Auto hat, nutzt damit ja auch Strassen in fremden Ortschaften. Es ist ein bisschen wie mit den Flughafengegnern: Sie wollen alle reisen können, aber die Immissionen soll irgendwer haben, nur sie nicht.
Es ergibt einfach keinen Sinn, Strassen ihrem Zweck zu entziehen - erst recht nicht, wenn dadurch mehr neue Gefahren geschaffen als ausgeräumt werden.


Fakt #19
Zügig fahren ist noch lange nicht rasen
Sichere Fahrzeuglenkerinnen und -lenker fahren zügig, aber konzentriert. Wer vorne links sitzt im Auto, hat genau nur eine Aufgabe: Die ganze Aufmerksamkeit der Umgebung und dem Führen des Fahrzeugs zu widmen.
Kein Wunder sind deshalb zügige, aber konzentrierte Fahrer sicherer unterwegs als abgelenkte Schleicher. Aufmerksame Fahrer agieren vorausschauend und vor allem schneller - das gilt sowohl in 50er-Zonen (wie auch Roadcross-Präsident Willi Wismer immer wieder bestätigt) wie auch in der 80er-Zone zwischen Rüti und Winkel.
Gerade Langsamfahrer unterschätzen kategorisch die Gefahren durch unzählige Faktoren, weil sie ja vermeintlich mit "sicherer" Geschwindigkeit unterwegs sind (siehe zum Beispiel Studie des renommierten TÜV Süd).
Fakt #20
Quelle: 20minuten
Tempo 30 gefährdet auch Velofahrer
20minuten schreibt am 10.12.2024:
Velofahrer sind für sich selbst die grösste Gefahr. Meist verunfallen Velofahrende selbst - ohne Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer, so das BfU. Zahlen der Unfallstatistik zeigen: Die Mehrheit der Velounfälle sind Selbstunfälle – ohne aktive Fremdeinwirkung. «Bei mehr als zwei Dritteln der Unfälle ... sind die Radfahrer die Hauptverursachenden», sagt Christoph Leibundgut, Sprecher des BfU.
Aber das stimmt nur bedingt, denn passive Fremdeinwirkung stellt die wirkliche Gefahr dar:
Die vielen Verengungen und Betonschikanen stellen für ungeübtere (jüngere oder ältere) Zweirädler eine grosse Gefahr dar, erst recht bei Regen oder Nacht, an Strassen mit Gefälle und im Winter sowieso. Womöglich übersieht man ein Hindernis oder man gerät durch den Schlingerkurs schnell einmal zu weit nach aussen und es kommt zum Sturz oder zur Kollision.
Nachtrag vom 12.5.25: Wie die schlecht sichtbaren Beton-Elemente an der Wisentalstrasse leider bewiesen, stellen sie auch für Autofahrer eine Gefährdung dar. Ein unnötiger Unfall, herbeigeführt durch sinnlos in die Fahrbahn gestellte Hindernisse.
Wer aktiv Gefährdungen auf Verkehrswegen einbaut, sollte zur Rechenschaft gezogen werden.

Fakt #21
Quelle: womeninmobility.org
Wegfall von Fussgänger-Streifen schafft mehr Gefahren
In 30er-Zonen gibt es gesetzlich keine Fussgängerstreifen. Bestehende sind zu entfernen. In ganz wenigen Fällen bewilligt die Kantonspolizei Ausnahmen, aber im Grundsatz gilt eben:
Keine Fussgängerstreifen in 30er-Zonen,
und gleichzeitig kein Vortritt für Fussgänger beim Überqueren der Strasse.
80 % der Fussgängerunfälle passieren aber beim Überqueren von Strassen. Zum Glück bisher nicht in Winkel, vielleicht eben, weil wir Fussgängerstreifen haben.
Jedes Kind lernt, dass Strassen am Fussgängerstreifen überquert werden, und wie man sich dort verhält (Rad steht, Kind geht). Alle Fahrzeuglenker schenken den gelben Streifen erhöhte Aufmerksamkeit.
Dass man dieses Sicherheitsmerkmal kategorisch abschaffen muss, zeigt schon allein die Schizophrenie von 30er-Zonen.
Fakt #22
Feuerwehr (und andere Rettungsdienste) werden gebremst
Winkel wird von einer Milizfeuerwehr beschützt. Die Leistungsvorgabe besagt, dass im Einsatzfall mindestens 10 Angehörige der Feuerwehr (AdF) innert 10 Minuten an jedem Einsatzort auf Gemeindegebiet mit entsprechender Ausrüstung eintreffen müssen.
Was bedeutet das?
Nehmen wir den kürzlichen Autounfall mitten in der Nacht bei Kloten.
Ab Alarmierung läuft der Timer. Der Feuerwehrmann schläft in seinem Bett, wird vom Alarm geweckt, braucht 30 Sekunden, bis er bei sich ist, springt in die privaten Kleider, begibt sich zu seinem Privatauto und fährt ins Feuerwehrdepot. Dabei muss er sich an alle Vorschriften halten, auch bezüglich 30er-Geschwindigkeit gilt null Toleranz. Am Tag übrigens darf er bei Fahrbahnhaltestellen auch nicht überholen, er verliert dann eventuell auch einfach zwei Minuten hinter einem Bus.
Im Depot angekommen muss er seine Einsatzkleidung anziehen, mit seinen Kolleginnen und Kollegen das Einsatzfahrzeug besetzen, jemand muss das Tor öffnen, und dann wird mit Blaulicht ausgerückt. Auch mit Blaulicht und Sonderrechten dürfen die Rettungsdienste nicht einfach Vollgas geben und fahren wie sie möchten.
Zu beachten ist, dass die zivilen Fahrzeuge unter Umständen nicht gut ausweichen können und auch die grossen Fahrzeuge durch die Hindernisse in der 30er Zone ausgebremst werden.
Dass damit die 10 Minuten öfters nicht eingehalten werden können, versteht sich von selbst. Dass mit jeder Sekunde späteren Eintreffens bei Unfällen, Wasserschäden und Feuer aber wahrscheinlich mehr Schaden oder sogar Leben riskiert werden als ohne restriktives Tempo-Regime im Dorf, muss man sich mal durch den Kopf gehen lassen.


Fakt #23
Die Mehrheit will bei Tempo 50 bleiben
Das heutige System mit einer generellen Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h innerorts werde von 84 Prozent (!) der Befragten unterstützt, schreibt das renommierte Umfrageinstitut Link in einem Bericht. Auch eine Variante Tempo 30 nachts, wie dies etwa Lausanne eingeführt hat, findet keine Mehrheit.
Auch umgekehrt gefragt, ist die Antwort deutlich: 68 Prozent der Bevölkerung, auf dem Land sogar 71 Prozent, wollen kein flächendeckendes Tempo 30.
Das stellt somit den Vorschlag des Gemeinderats in Frage. Fände das Thema ausgerechnet in Winkel eine Mehrheit, entgegen der restlichen Schweiz? Oder folgt der Gemeinderat hier nur einer Modeströmung, die es jetzt zuerst zu reflektieren gilt?
Fakt #24
Immer mehr Gemeinden lehnen Tempo 30 ab
Ein Lichtblick:
Immer mehr Gemeinden erkennen, dass Tempo 30 neue Probleme schafft, aber keine bisherigen löst.
Es scheint, als könne Tempo 30 nur noch eingeführt werden, wenn es von der Verwaltung hinterrücks durchgedrückt wird. Weshalb Gemeinderäte und -verwaltungen diese Massnahme der Bevölkerung ohne vorgängige Risiko- und Nutzenanalyse aufzwingen wollen, bleibt schleierhaft. Wo immer es zur Abstimmung kommt, fallen Tempo 30-Zonen durch.
Beispiele gefällig? Unter anderem folgende Gemeinden haben 2024 die Einführung von 30er-Zonen an Gemeindeabstimmungen verworfen, in vielen Fällen sogar haushoch:
Höri
Steinmaur
Zeiningen
Hausen
Koblenz
Riniken
Bettwil
Boswil
Gipf-Oberfrick
(Liste nicht abschliessend)
Bemerkenswert ist, dass es sich in allen Fällen sogar noch um weitaus preisgünstigere Projekte gehandelt hat als in Winkel. Selbst Strassendörfer wie Hausen oder Höri wollen kein Tempo 30.
Das sollte einem zu denken geben.



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